Portoperiode 2: 01.08.1916 - 30.09.1918 (791 Tage)

Drucksachen
Ortspostkarten
Fernpostkarten
Ortsbriefe
Fernbriefe
Andere Belege
Auslandsbelege

Die Besonderheit der Außerordentlichen Reichsabgabe bestand darin, dass eigentlich die bisherigen Portotarife nach wie vor Gültigkeit hatten und das zusätzlich zu entrichtende Geld nicht in die Kassen der Reichspost floss, sondern unmittelbar an die Reichskasse zur Finanzierung der stetig steigenden Kriegskosten abgeführt werden musste. Da Email und Internet 1916 noch nicht einmal vorstellbar waren und die Leute weltweit per Post kommunizierten, waren daher beträchtliche zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

Nun führte dies zu einigen besonderen Situationen. Halbe Pfennige gab es nicht, aber eine Fernpostkarte kostete nun 7½ Pfg. Für "Wertzeichengeber" wurde daher die Herstellung neuer Markenrollen notwendig, abwechselnd eine Marke zu 2½ Pf. und 7½ Pf.. Für einen Groschen erhielt man also zwei solcher Marken. Auch Postkarten mit dem Wertstempel 7½ Pf. gab es an Automaten zu kaufen, was dazu führte, dass speziell hierfür gefertigte Marken zu 2½ Pf. auf die Postkarten geklebt wurden. Diese wurden auch als "Wechselgeldmarken" bezeichnet.



Daher gelangten viele Marken zu 2½ Pf. in die Hände der Bevölkerung, die dann häufig in Mehrfach- und Mischfrankaturen Verwendung fanden.

Die Portotarife der gebräuchlichsten Versendungsarten:

MiNr. 84 Drucksache bis 50g
MiNr. 99 Ortspostkarte,
Fernpostkarte,
Ortsbrief bis 250g
MiNr. 100 Fernbrief bis 20g
MiNr. 98 Und dann noch die
Wechselgeldmarke,
quasi als
"Abfallprodukt".

 MiNr. 101  Ab Mai 1917 kam dann die violette 15 Pf.-Marke
nach und nach an die Schalter, da die braune
15 Pf.-Marke bei schlechtem Licht leicht mit der
zu 7½ Pf. verwechselt werden konnte.


Ansonsten waren selbstverständlich die bisherigen Marken weiter in Gebrauch.

MiNr. 85MiNr. 86MiNr. 87MiNr. 88
MiNr. 89MiNr. 90MiNr. 91MiNr. 92MiNr. 93

MiNr. 94MiNr. 95MiNr. 96MiNr. 97